Kontakt mit einer Bauernfamilie
Kontakt mit einer Bauernfamilie

Kontakt mit einer Bauernfamilie

Die Reise steckt voller neuen Erfahrungen. Heute war wieder ein solcher Tag, an welchem ich was tat, was neu für mich neu war. Zuerst zum Morgen. Ich fühlte mich am Morgen recht einsam. Ich habe viel und gut geschlafen, bis ich wieder einmal von der Sonne geweckt wurde. Anschliessend startete ich meinen Tag mit meditieren und wärmte mir in Ruhe und bei schönen Sonnenschein meine Teigwaren vom Vorabend. Da ich irgendwo im nirgendwo übernachtete, genoss ich als erstes die Schotterstrasse den Berg hinunter. Geniessen konnte ich sie jedoch nur bedingt, da ich die schöne Landschaft gerne geteilt hätte. Ich fuhr wieder ohne Plan immer Richtung Norden. Plötzlich stand ich vor einer Schranke und ein Beamte wollte meine Papiere sehen. Ich war völlig verblüfft, denn es war eine Grenze und laut Google Maps war ich noch weit im inneren von Montenegro und noch nicht an der Grenze. Da ich nicht nach Bosnien wollte, wendete ich wieder. Am Grenzposten hing ein Plakat, auf dem ein schöner See zu sehen war. Da ich wie erwähnt, das Wasser liebe, musste ich wissen, wo dieser See ist. Zu meinem Glück wusste der Beamte, wo dieser See ist und ich habe nun wieder ein Ziel in Montenegro. Ich fuhr also den selben Weg wieder zurück und bog nach ein paar Kilometer auf der Schnellstrasse wieder in eine Seitenstrasse ab. Diese war wieder wie mittlerweile Standard eine Schotterstrasse. Ich folgte nun immer der Strasse und plötzlich wurde sie unwegsamer. Da ich mit meinem Motorrad jedoch noch durchkam fuhr ich weiter. Nach einem Stückchen machte sich nun bezahlt, dass ich mit meinem Motorrad unterwegs war. Denn es lagen plötzlich grosse Steine auf dem Weg, die das Durchkommen mit einem Auto unmöglich gemacht hätten. Sogar mit meinem Motorrad passte ich stellenweise nur knapp durch. Immer weiter auf Schotterstrassen, hielt mich wieder ein Polizist an. Diesmal war es noch komischer. Es handelte sich bei diesem Ort auch um eine Grenze. Jedoch wurde ich nicht ganz schlau, denn der Beamte konnte nicht so gut Englisch. Es war eine klassische Kreuzung mit 4 Wege. Auf einem kam ich und irgendwie durfte ich auf zwei anderen Wege ohne Pass zeigen weiterfahren und der dritte wäre auch wieder ein Weg nach Bosnien gewesen. Laut meiner Karte war die Bosnische Grenze aber sicher noch 20 km entfernt. Dies taxierte mich jedoch nicht wirklich und ich konnte meinen Weg fahren. Zwar nicht ganz, da es zwischen mir und dem Zöllner ein Verständigungsproblem gab. Ich schaute die Karte gar nicht genau an und der Beamte meinte zu meinem gewünschten Ort, gehe es nach rechts. Dem war jedoch nicht so und ich fuhr nahezu an den selben Ort zurück. Dies war mir jedoch egal, da ich eh keinen Plan hatte. Auf diesem Weg wurde ich von einem Gewitter überrascht und war plötzlich im Strömenden Regen. Auf dem Schotterstrassen bildeten sich in kurzer Zeit richtige Flüsse und Seen. Irgendwie machte mir das Gewitter und die Fahrt durch den Regen noch Spass. Ich fühlte so richtig das Wetter und genau deshalb liebe ich das Motorradfahren. Nach weiteren Kilometer kam ich schliesslich wieder auf eine Hauptstrasse wo ich auch ein Restaurant fand, um was zu essen und mir im trockenen einen Plan für den Abend überlegen konnte. Ich dachte mir, da es regnet, ist es gemütlicher auf einem Campingplatz zu schlafen. Nach dem jedoch drei Österreicher, die auch wild campten, zu mir kamen und nach dem Wetter fragten, hatte ich plötzlich den Drang, in der Natur zu schlafen. Da ich im Restaurant Wlan hatte, fand ich auf der APP ioverlander einen Platz, um wild zu campen. An diesem Ort angekommen, fuhr ich die Strasse weiter, um den Bauern um Erlaubnis zu fragen. Dies war eine grossartige Entscheidung. Da sie nur Montenegrisch konnten, zeigte ich mit Handzeichen was ich vorhabe und ob dies in Ordnung sei. So lernte ich die gesamte Familie kennen, da jeder weitervermittelte. Es war eine Familien mit Mann und Frau, sowie drei Kinder und noch ein Grosselternpaar. Es war eine gutgelaunte Stimmung trotz Verständigungsschwierigkeiten. Ich merkte auch, dass sie nicht genau verstehen, was ich meine. Ich versuchte es nun mit Google Translate, da jedoch die Sprache Montenegrisch nicht drin war, musste ich einen anderen Weg finden, um mich zu verständigen. Jetzt zeigte ich ein Foto von meinem Zelt und der Bauer machte mir klar, dass ich überall wo ich möchte schlafen kann. Neben dem Haus auf dem Berg einfach überall. Unterdessen bekam ich auch ein Glas Coca Cola. Wir versuchten irgendwie zu kommunizieren, was jedoch nicht wirklich gelang. Dies zeigte sich an einem Kaffee. Sie fragten mich, ob ich einen möchte und ich meinte nein das Cola ist super. Zwei Minuten später brachten sie mir einen Stuhl und einen kleinen Tisch. Jetzt sass ich da und es fühlte sich irgendwie komisch, jedoch auch schön an. Ich war so im Mittelpunkt der ganzen Familie. Schlussendlich brachten sie mir meinen Kaffee. Da ich Kaffee nicht gerne habe schmeckte er mir zu meiner Verwunderung sogar ein wenig. Er hatte nicht den klassischen Kaffeegeschmack, sondern war viel Schwächer. Als ich schliesslich aufstand und mir einen Schlafplatz suchen wollte, wurde mein Glas von einem Kind, nach Gesten der Eltern sofort wieder aufgefüllt und somit wurde ich wie gezwungen noch zu bleiben. Sie fragten mich nun auch mit Handzeichen, ob ich noch essen wolle. Ich dachte mir, am liebsten schon, jedoch war ich vom Restaurant noch richtig satt. Ich verneinte schliesslich und zeigte es, aber dies war der Familie egal und ich hatte plötzlich von den eigenen Kühen Käse und Fleisch vor mir und dazu noch Brot. Ich nahm es sehr dankend an und bediente mich. Ich wollte irgendwie das Gespräch aufbauen und holte nun Stift und Papier. So fand ich heraus, dass die Familie acht Kühe, Hühner, einen Hund und eine Katze haben. Ich wollte nun wissen, von welchen Teil der Kuh das Fleisch war, denn es war ein Stück Fleisch mit Knochen und Fett dran, welches in der Schweiz gar nicht erst im Laden oder der Metzgerei zu finden ist. Auf den ersten Blick sah es aus wie irgendwelche Innereien. Der Junge rannte zum Stall und zeigte mir das ich folgen sollte. Im Stall hatte es noch eine Kuh die demnächst geschlachtet wird und ein Kalb. Am Kalb zeigte mir der Junge schlussendlich, dass das Stück Fleisch von der Schulter der Kuh kam. Als ich fertig war mit Essen und mein Magen randvoll war, machte ich mich nun auf, um den Schlafplatz zu suchen. Dies ging jedoch nicht lange, da der Bauer mir sagte, dass ich nach oben auf das Feld soll. Dies tat ich und ich konnte es mir richtig gemütlich machen. Es fühlt sich einfach anders an, mit dem Wissen, dass niemand was dagegen hat, wenn ich an diesem Ort schlafe. So war auch die Nacht ganz ruhig und entspannt.

2 Kommentare

  1. Charlotte Kuhny

    Hoi Patrick
    Wow super tolle Reiseblog. Was du da a Erfahrige hesch döfe erlebe i dere kurze Zyt eifach hammer.
    Danke Patrick für de spannend Bricht.
    Schön bisch wieder i de Schwiz.
    Liebi Grüessli Charlotte

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