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Weshalb eine Weltreise?

Weshalb eine Weltreise?

Wie fing alles an? Begonnen hat der ganze Lauf der Weltreise mit dem Roadtrip, den meine Freundin Sarah und ich im Jahr 2018 unternommen hatten. Wir fuhren für einen Monat mit dem Auto in Richtung Balkan, wobei wir in Albanien gedreht haben und wieder zurückgefahren sind. Wir haben sehr viel erlebt und eines Tages kam sie mit der Idee gemeinsam mit dem Auto die Welt zu bereisen. Ich fand die Idee recht spannend, jedoch verfolgten wir diese nicht weiter und sie ging wieder unter. Als ich eines Tages auf einem Fototrip allein in den Bergen war, kam diese Idee wieder hoch. Ich dachte mir, ich möchte die schönsten Orte der Welt mit meiner Kamera einfangen. Mit den schönsten Orten meine ich nicht diese Orte, die voll mit Touristen und weltbekannt sind. Nein, ich möchte die Orte entdecken, die niemand kennt oder nicht populär sind. Ich möchte mich von den Einheimischen lenken lassen.

Ein gutes Beispiel dafür, hatte ich in meinen zweiwöchigen Ferien in Norwegen.

Ich flog nach Tromsö und mietete da ein Mietauto. Wie jetzt hatte ich keinen genauen Plan von der Reise, lediglich eine Handvoll Orte, die ich einmal in den Ferien sehen wollte. Also fuhr ich einfach der Nase nach los.  In diesen Ferien schlief ich bis auf Ausnahmen im Auto und konnte mich dadurch frei bewegen. Eines Abends ging ich in ein Restaurant etwas Essen und fragte danach den Kellner, ob er mir einen schönen Ort empfehlen könne. Das konnte er und in der nächsten Nacht schlief ich an einem superschönen Ort am Strand. Dieser fand ich in meiner Recherche nicht und war zu dem noch fast allein dort. Genau so möchte ich mich treiben lassen.

Nun war der Traum da, die schönsten Orte der Welt zu entdecken und abzulichten. Dieser Traum verstärkte sich mehr und mehr bei jedem Fototrip allein unter dem Sternenmeer irgendwo auf einem Berg. Für mich stand fest, dass ich mich auf meiner Reise sehr stark der Fotografie widmen möchte.

Nun stellte sich die Frage, ob ich allein reisen möchte oder nicht. Diese Frage konnte ich mir recht schnell mit allein bestätigen, denn die Pros überwiegen. Meine Idee der Landschaftsfotografie ist, «geniesse die Ruhe der Natur und vergesse die Zeit». Genau die Zeit ist es, die ich denke, wird mich unter Druck setzen, wenn ich zu zweit oder in einer Gruppe unterwegs bin. Denn ich merkte immer wieder, dass ich mir nicht die Zeit nehme, um ein Bild zu schiessen, wie wenn ich allein bin. Weshalb ist das so? Dies ist so, weil ich mich ständig selbst unter Druck setzte. Wenn ich zum Beispiel auf einem Berg sitze und mir denke «wow, das wäre ein gutes Foto, wenn das Wetter anders wäre», dann hätte ich das Bild gerne, wie ich es mir vorstelle. Nehmen wir an, ich möchte die Milchstrasse fotografieren, habe ein super schönen Vordergrund gefunden und es hat einfach zu viele Wolken. Dass kann recht ärgerlich sein. Ich sehe es jedoch so, dass ich das Wetter nicht beeinflussen kann und mich auf den Wetterbericht verlassen muss. Dieser stimmt jedoch nicht immer und ich gehe an einem anderen Tag erneut an diesen Ort. Und vielleicht noch einmal, bis ich das Bild habe, dass ich mir vorgestellt habe. Ich kann auch 4 – 5 Stunden an demselben Ort sein und fotografieren. Entweder warte ich auf den richtigen Moment oder ich suche mir spezielle Blickwinkel. So viel Geduld zu haben, wenn man die Leidenschaft nicht teilt, ist schwierig. Wenn jemand die Geduld mitbringt, setzte ich mich unter Druck und denke mir immer wieder, dass sich die andere Person bestimmt langweilt. Dementsprechend ist es für mich schwierig  in einer Gruppe zu fotografieren und ich habe mich dadurch entschlossen allein zu gehen. Nebst dem möchte ich mich allein in das Abenteuer stürzen, weil ich so auf mich alleingestellt bin. Wenn ich mit niemanden rede oder nichts organisiere, dann passiert nichts. Damit werfe ich mich selbständig ein wenig ins kalte Wasser, was mir sehr viel bringt um zu lernen.

Mein Fokus war nun klar: das Fotografieren, die Natur und allein zu Reisen. Des weiteren fragte ich mich noch, wie ich reisen möchte? Dies musste ich auch nicht lange überlegen. Ich wollte flexibel sein und auch an die entlegendsten Gebiete kommen, ohne auf Hilfe anderer angewiesen zu sein. Also blieb nicht viel Auswahl übrig. Da ich sowieso sehr gerne Motorrad fahre, kam mir das wie gelegen und die Frage wie ich reisen möchte, war auch geklärt. Weshalb das Motorrad und nicht ein Auto? Erstens ich habe kein eigenes Auto und ich fühle mich auf dem Motorrad viel freier. Beim Motorradfahren fühle ich mich freier, weil ich viel näher an der schönen Natur bin. Die wettertechnischen Gegebenheiten sind durch die fehlende Kapsel um mich herum unmittelbar bemerkbar. Was ich mir vorstellen kann und auch schon gehört habe ist, dass durch die fehlende Kapsel der Abstand zu den Einheimischen viel kleiner ist und dies ein grosser Vorteil sein wird. Ich habe ebenfalls das Gefühl, dass ich auch flexibler bin mit dem Motorrad als mit dem Auto, da das Motorrad einfach kleiner und wendiger ist. Der Nachteil ist der Platz, wobei ich das auch als Vorteil sehe. Ich brauche nicht viel Equipment und ich muss mich wirklich auf das Nötigste beschränken, was auch schön ist. Denn es braucht nicht 1000 Dinge um glücklich zu sein. Wenn ich was vergessen habe oder einfach etwas vermisse, gibt es überall auf der Welt Läden, in denen es dies zu kaufen gibt. Vielleicht muss ein wenig gesucht werden, jedoch gibt es schon wieder Bekanntschaften, die mich wieder an schöne Orte führen. Da ich nur eine Yamaha MT-09 hatte, musste ein neues Motorrad her, da dieses nicht Offroad tauglich ist. Welche Gedanken ich mir gemacht habe und welches Motorrad es geworden ist, kann unter Motorrad nachgelesen werden.

Dasselbe gilt auch für die Route. Meine Gedanken und wie ich dazu gekommen bin, steht im Abschnitt Route.

Jetzt stand alles und ich konnte mich an die Vorbereitung machen.